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Stewart - "Die Formel 1 war noch nie aufregender"

Saturday, 27. 10. 2012 - 14:07, Daniel Mandzi   

Stewart -

Der Titelkampf in der Formel 1 zwischen Vettel und Alonso ist einzigartig, sagt Ex-Weltmeister Jackie Stewart. Trotzdem warnt er vor Geldproblemen, zerstrittenen Teams und amateurhaften Strukturen.

Mit dem Großen Preis von Indien steht am Sonntag (10.30 Uhr, RTL und Sky) das vierte Formel-1-Rennen auf asiatischem Boden hintereinander an. Nicht allen gefällt das, vor allem der Grand Prix in Südkorea steht wegen der mangelhaften Infrastruktur vor Ort in bei Fans und Fahrern in der Kritik. Ein Meeting des Weltautomobil-Verbandes Fia mit den Rennställen sowie Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone in Paris brachte keine Klärung in dieser Sache. Weiterhin offen ist auch wie vom finanziellen Kollaps bedrohte Teams wie Sauber dauerhaft vor dem Ruin bewahrt werden können.

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Die Welt: Mister Stewart, bleiben aufgrund der vielen Übersee-Rennen die klassischen europäischen Grand Prix auf der Strecke?

Jackie Stewart (73): Wenn wir die Rennen in Deutschland, England, Monte Carlo, Italien und Belgien beibehalten und vor allem den französischen Grand Prix wieder hätten, wäre das toll. Aber ich habe nichts gegen die Überseerennen, wenn ihr Anteil nicht überproportional wird. Ich mag Singapur. Südkorea? Na ja, das vielleicht nicht so ganz. Es sollte auch nicht zwei Grand Prix in Spanien geben, finde ich

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Die Welt: Wie sehen Sie darüber hinaus die Zukunft der Formel 1 insgesamt?

Stewart: Es wird ihr, trotz der aktuellen ökologischen und ökonomischen Probleme, weiter gut gehen. Schade ist allerdings, dass aufgrund der wirtschaftlichen Situation weniger große Hersteller dabei sind als früher. Ich kann ihre Politik, ehrlich gesagt, nicht richtig verstehen und empfinde das als Fehler.

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Die Welt: Warum?

Stewart: Weil es von der Herstellern ein bisschen zu kurzfristig gedacht ist. Es gab noch nie so viele Autos und Autofahrer auf der Welt - China und Indien sind dabei, sich total zu motorisieren. Alle Hersteller könnten mit der Formel 1 demonstrieren, wie sie ökologisch und auf dem höchsten technischen Niveau miteinander konkurrieren. Eine solche Möglichkeit mit einem Nein zur Formel 1 zu beantworten, ist für mich keine gute Entscheidung. Die Formel 1 war weltweit noch nie so groß, aufregend und erfolgreich wie im Moment.

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Die Welt: Könnte ein vorgeschriebenes Kostenlimit die Formel 1 für die Hersteller wieder attraktiver und vor allem lebensnäher machen?

Stewart: Ich denke schon. Ich hätte anstelle der Fia (Weltautomobil-Verband, d. Red.) deshalb auch die Einführung der neuen und aufwendigen Motorenformel von 2014 um ein, zwei Jahre nach hinten verschoben. In einem ökonomischen Abwärtstrend, den wir im Moment haben, wäre das intelligent und praxisnah gewesen. Ich habe mit Fia Präsident Jean Todt schon vor langem darüber gesprochen. Leider hat er nicht reagiert. Jetzt ist es für eine Korrektur zu spät.

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Die Welt: Also sieht es doch nicht so rosig aus?

Stewart: Doch, denn in der Formel 1 gibt es immer noch große Sponsoren. Und an der Qualität des Sports hat sich trotz aller Probleme grundsätzlich ja nichts geändert. Die Formel 1 ist auf den Zeitraum von einem Jahr gerechnet noch immer das größte TV-Sportereignis der Welt. Sie steht für High Tech, für Unterhaltung, Glamour und eine einmalige Historie und Klasse. Die Zahl der weiblichen Formel-1-Fans hat deshalb auch immer mehr zugenommen. Es gibt kaum einen Sport, der so in unsere Zeit passt wie die Formel 1.

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Die Welt: Was meinen Sie damit konkret?

Stewart: Schauen Sie sich allein den Vergleich mit dem Fußball an. Was kann ich anbieten, wenn ich für Real Madrid oder Bayern München werben will? Einen Ball, ein Trikot, ein paar kurze Hosen und Fußballschuhe. Die Formel 1 bietet dagegen Innovation in jeder Hinsicht. Sie ist ein dynamischer Prozess in Bezug auf alles, was heute in der Wirtschaft wichtig ist: Elektronik, computergesteuerte Motoren, kreatives Design , neue alternative Methodik und Vernetzung von Daten. Die Formel 1 ist heutzutage eine kommunikative Kunstform.

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Die Welt: Trotzdem: Die Formel 1 wird ohne eine Kostenbremse in den nächsten Jahren kaum überleben können. Mehr als 80 Prozent der Teams kämpfen um ihre Finanzierung. Was muss geschehen, damit das aufhört?

Stewart: Der Weg des früheren Fia-Präsidenten Max Mosley, die Kosten von außen zu kontrollieren, war zu theoretisch gedacht. Sein Vorschlag war nicht umzusetzen. Es gab für die Teams Schlupflöcher und gibt sie bis heute. Die Formel 1 wird auf dem heutigen Niveau immer eine teure Angelegenheit sein. Aber ich glaube gleichzeitig, dass allen Beteiligten klar ist, dass sie mit dem Geldausgeben vorsichtiger sein müssen. Sonst wird es ernsthafte Probleme geben. Es ist eine Frage der Intelligenz und am Ende eine Frage der Vernunft und nicht der Kontrolle, ob man 18 Trucks und ein dreistöckiges Motorhome braucht. Man braucht keine neue Formel 1, wenn die alte noch perfekt funktioniert. Die Formel 1 muss zurück zu nachvollziehbaren Kosten. Als ich mit Ken Tyrrell den WM Titel gewonnen habe, hatte ich sieben Mechaniker. Das war's.

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Die Welt: Was schlagen Sie konkret vor?

Stewart: Die Verantwortung für die Entwicklung der Formel 1 liegt bei den Teams, der Fia und dem kommerziellen Management. Es muss aus dieser Gruppe heraus gehandelt werden und nicht von außen.

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Die Welt: Wie soll das funktionieren?

Stewart: Indem alle Beteiligten sich nicht wie Amateure verhalten. Die kommerzielle Seite mit Bernie Ecclestone an der Spitze ist extrem professionell, vor ihm habe ich einen großen Respekt. Die Fia hingegen ist in meinen Augen eine Organisation von Amateuren. Damit meine ich Menschen, die für ihre Arbeit nicht bezahlt werden.

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Die Welt: Das gilt auch für den Präsidenten?

Stewart: Ja. Alle bekommen zwar ihre Ausgaben erstattet, Jean Todt fliegt in einem Privatjet und sitzt in einem großen Büro. Aber er wird für diese Arbeit nicht bezahlt. Er muss sein Geld anderweitig verdienen. Also ist er in seinem Job als Fia-Präsident ein Amateur. Überhaupt ist das Konstrukt mit den ehrenamtlichen Jobs bei der der Fia nicht zeitgemäß, einem Profi-Geschäft wie der Formel 1 nicht angemessen. An allen Schlüsselstellen müssten gut bezahlte Profis arbeiten. Das ist eine längst überfällige Entscheidung in einem Sport, in dem multinationale Millionenunternehmen ihr Geld investieren sollen.

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Die Welt: Und was sagen Sie unter diesem Aspekt zum Verhalten der Teams?

Stewart: Grundsätzlich arbeiten alle Teams professionell. Sehen Sie sich den Aufwand und die Technik an. Wenn die Hauptakteure in diesem Sport durchschnittlich zwischen 350 und 650 Menschen beschäftigen, um einen Grand Prix zu gewinnen, muss man das positiv bewerten.

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Die Welt: Aber politisch verhalten sich die Rennställe seit Jahren nicht besonders geschickt. Sie sind zerstritten, vor allem, wenn es um wichtige Entscheidungen geht.

Stewart: Das ist auch verständlich und wird wahrscheinlich nie anders sein.

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Die Welt: Warum nicht?

Stewart: Red Bull denkt anders als Ferrari. Und Peter Sauber denkt aus seiner Situation heraus wieder ganz anders. Das Problem ist, dass die Interessenlage bei den Teams völlig verschieden ist. Wie soll man da in politischen Fragen auf einen Nenner kommen? Hinzu kommt die Tatsache, dass alle am Limit arbeiten. Da kann kein Raum für Zugeständnisse und Kompromisse sein.

Von Burkhard Nuppeney, www.welt.de



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